Mobile Stuff #4

Meine Damen und Herren, es gibt auf unserem Planeten jetzt mehr als eine Milliarde Smartphone-Nutzerinnen und Nutzer. Das sagen zumindest die Menschen von Strategy Analytics. Bis zur Milliarden-Marke hat es 16 Jahre gedauert, rechnet man den Nokia Communicator von 1996 als erstes Smartphone. Die zweite Milliarde könnte in nur drei Jahren folgen, sagen die Analysten.

Eines dieser Smartphones ist übrigens mein neues iPhone 5. Nach dem Entsetzen beim Betrachten der ersten kursierenden Bilder im Internet ist die Panik weg, die Zufriedenheit da, auch wenn die Freude auf sich warten lässt. Das Gerät macht was es soll, liegt gut und wertig in der Hand, aber wenn diese Formulierung nicht schon so ausgelutscht wäre, müsste man direkt auf sie zurückgreifen: Es handelt sich um eine Evolution, nicht um eine Revolution. Und kein Wort von mir übrigens zur lästigen geplanten Obsoleszenz der Anschlussverkleinerung. Nur ein Hinweis auf den Artikel DEAR APPLE: I’m Leaving You. Im Vergleich mit der Entwicklung nebenan bei Microsoft und Google wirkt der nahezu unveränderte Screen mit seiner bekannten UX etwas behäbig und altbacken. Nun ja. Marc Settle vom BBC College of Journalism hat sich Hardware und Software genauer angeschaut.

Trotzdem spricht derzeit, vor allem wenn man Zusatzequipment einsetzen möchte und Videos auf dem Gerät schneiden will, noch einiges für das iPhone. Interessant hier ein persönlicher Erfahrungsbericht von Heike Stiegler die nicht zu Apple wechseln wollte und es dann doch tat. Abgesehen davon passiert einiges an der Android-Front. Empfohlen sei der Eintrag: 15 Android apps for journalists auf journalism.co.uk.

Der 25. September 2012 wird in die kleine, aber feine Geschichte des Mobile Reporting eingehen. An diesem Tag schaltete Nick Garnett nämlich das erste Mal live via Smartphone in eine BBC-Fernsehsendung: First live BBC TV Broadcast on Dejero iPhone App. Am Anfang der Übertragung gibt es eine gut dreisekündige Pause, danach haut aber alles recht gut hin. Verwendet hat der Kollege die App Dejero. Mit ihr kann man das 3G-Netz mit einem W-Lan synchronisieren und die Bandbreite erhöhen. Allerdings: “The app is on the app store – dejero – but it’s useless without an account and the server end being installed at the studios.” Übertragungsprobleme werden dank LTE und weiterer Möglichkeiten der Kopplung vermutlich bald aber der Vergangenheit angehören.

Unaufhaltsam scheint derzeit der Siegszug von Instagram. Sandy und die US-Wahl geben dem Dienst neuen Auftrieb. Bloggerin Sarah Lacy fragt: Could Sandy be Instagram’s big citizen journalism moment?  Während Poynter festhält, dass jede Sekunde zehn Sandy-Bilder bei Instagram gepostet wurden. Die New York Times nutzte Instagram zur Bebilderung der US-Wahl.

Für Gadget-Nerds: Dieses heiße Zusatzequipment ist ein Photoshop-Mashup von Glen Mulcahy. Es kombiniert die Vorteile des  Linsen- und Stativsystems (inzwischen auch für das iPhone 5 bestellbar) und des Audio- und Mikroadapters von . Es gibt dieses Ding (noch) nicht, dabei würde es das Beste aus mehreren Welten miteinander verbinden.

Die Abbildung ganz oben stammt übrigens aus meinem Artikel “10 Dinge, die Journalisten mit ihrem Smartphone ausprobieren sollten”, der in der aktuellen Print-Ausgabe des Medienmagazins Journalist zu finden ist. Leider nicht online. Jetzt auch online.

Und sonst?

 

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