Mobile Stuff #9

GALAXY-S4-zoom

Smartphone plus Fotoapparat gleich Zukunft? Samsung hat gerade das Galaxy S4 zoom angekündigt. Und bald “phones and gadgets”. Die Reaktionen darauf sind sehr sehr gespalten. Nicht wegdiskutieren kann man allerdings den Vorteil eines 10fachen optischen(!) Zooms, verbunden mit einer Bildstabilisation. Das könnte für Journalisten et al. interessant sein bzw. werden. Das Gerät – das irgendwie nicht so recht nach Zukunft aussieht – soll im vierten Quartal 2013 in den USA und Europa auf den Markt kommen.

Für die Konkurrenzprodukte der Firma Apple lohnt sich derweil ein Blick auf die Entwicklung der Firma Olloclip. Die Damen und Herren aus Californien haben nach der Einführung ihrer 3in1-Linse nachgelegt und präsentieren zum einen eine neue Hardware-Lösung namens Quick Flip Case an und zum anderen setzt man bei der Firma aus Kalifornien jetzt auch auf Software und eine eigene App.

Foto

Gut und schön. Einzig: Meine zentrale persönliche Beobachtung in Workshops der letzten Wochen ist, dass ergänzende Hardware interessiert angeschaut, bis auf das ProPrompter SmartGrip dann letztlich aber kaum wirklich ausprobiert wird. Das gilt für die eher breitere Masse, denn natürlich gibt es erfreulicherweise ebenso zunehmend Spezialisten, die mit eigenen Lösungen ins Seminar kommen! Unterwasserbild freundlicherweise bereitgestellt von Arne Heger,  WDR Bielefeld, der hier den Einsatz eines Cases von Lifeproof mit einem iPhone darin demonstriert.

Diskutiert wurde im Kontext Mobile Journalism in den letzten Wochen auch eine ganze Menge. Zum Beispiel über den Entschluss der Chicago Times rund 30 Fotojournalisten und -redakteure zu entlassen, darunter auch Pulitzerpreisträger John H. White. Und jetzt? Werden die verbliebenen Journalisten geschult und sollen ‘iPhone photography basics’ lernen. Dan Rowinski kommentiert bei readwrite: When Smartphones Are The Wrong Tool For The Wrong Job. Ebenfalls zum Thema bei PetaPixel: How the Internet Killed Photojournalism.

Instagram

Gleichzeitig – weil ja immer alles gleichzeitig passiert – entdeckt man weiter hier und da die Vorzüge, Möglichkeiten und die Schönheit von Produkten die mit Geräten erstellt wurden die man gerade eben noch verdammt hat.  Mit Instagramming Somalia stellt Aljazeera beispielsweise  vor, während die Zeit entdeckt und Paul Lewis vom Guardian via Twitter nach folgenswerten Journalisten bei Instagram sucht. Empfohlen wurde ihm u.a. der Associated Press chief photographer, Asia David Guttenfelder . Die NZZ fragt sich derweil: Wie verändert sich das Bild im Zeitalter seiner blitzschnellen digitalen Reproduzierbarkeit und Manipulierbarkeit? Und konstatiert die Rückkehr der Aura…

Bildschirmfoto 2013-06-16 um 14.45.50

Begründet wurden die Entlassungen bei der Chicago Times laut NYT durch die Notwendigkeit “to shift toward more online video”. Dazu gibt es bei Journalism.co.uk einen hörenserten Podcast: The rise of microvideo in online news. Und – noch mal AP und ein schöner Erfolg für Bambuser, meine persönliche Lieblingslivetreaming-AppAP journalists using Bambuser live video app.

Über habe ich hier schon mehrfach geschrieben. Vice hat ihn jetzt entdeckt und nach Istanbul geschickt: Tim Pool Livestreaming From Istanbul. Wenn ich das richtig sehe, hatte er auch Google Glass mit. Trotzdem sollte man sich natürlich die Frage stellen welchen tatsächlichen Mehrwert er – abseits von Nervenkitzel, Personalisierung, Storytelling, SLAT-Faktor –  an einem Ort liefern kann an dem auf der einen Seite eine ganze Menge internationaler Journalisten (mit bisweilen üppiger Infrastruktur) und auf der anderen Seite bestens vernetzte Aktivisten mit Smartphones unterwegs sind.

MiC-xlarge

Und sonst? Eher weniger nachgedacht habe ich in letzter Zeit darüber ob man Bilder (wie die aus ) veröffentlichen soll. Das ist eine Diskussion die ja eher weniger mit den Möglichkeiten von Smartphones, sonder eher mit einer immer noch vorhandenen Überforderung auf traditioneller medialer Seite mit einer sich ausdehnenden Übermacht an nicht verifizierten Bildern, Postings und Inhalten zu tun hat.

Eher mehr nachgedacht habe ich über die richtige Ausstattung für mein gegenwärtiges Smartphone (iPhone 5). Enttäuscht war ich von der Performance des im Mobile Stuff #7 angekündigten SmartLav. Ganz ehrlich: Die Aufnahmequalität des klassischen Kopfhörerkabels mit integriertem Telefonmikro ist besser! Entsetzt war ich vom neu eingetroffenen Apogee MiC. Das hatte ich mit purer Begeisterung getestet. War hin und weg. Neues Lieblingsgadget. Nur leider funktioniert es nicht mit meinem iPhone 5. Sollte es aber eigentlich mit Lightning to 30-pin adapter. Doof. Mal sehen. Über das neue iOS7 kann und will ich noch gar nichts sagen. Erstmal antesten. Der allererste Eindruck ist eher so mittel, aber wer weiß. Neil Augenstein gibt sich ganz optimistisch: .

chart-of-the-day-the-iphones-market-share-is-dead-in-the-water

Dieses Chart poste ich einfach nur mal so. Und verweise hier am Schluss auf ein weiteres eBook zum Thema. Genau wie der Mobile Reporting Field Guide stammt News On The Go aus dem universitären Bereich. Es scheint da gerade in Mode zu kommen, dass man die Erkenntnisse eines Semesters, einen Workshops oder eines labs schnell in digitale Buchform gießt. Ist ja auch sinnvoll. Das Buch gibt es schon seit Februar. Bin jetzt erst über diese Rezension darauf gestoßen. Mehr Infos hier.

ipad_news_on_the_go

Und sonst?

1 Kommentar

  1. Pingback: Mobile Stuff #9 | Marcus Bösch

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