
a.adrian - cc- flickr
Der Begriff Mobile Journalism wurde am 8. August 2010 um 22:27 Uhr vom Nutzer Elya gemäß der recht munteren Löschdiskussion aus der deutschen Wikipedia gelöscht. Es war der erste und bleibt wahrscheinlich auch der letzte Artikel einer Enzyklopädie in dem ich namentlich genannt werde. Danke an . Danke auch an . Schön war es. Macht aber nichts.
Denn heute las ich zufällig den mitunter leicht wirren Artikel von Jeff Jarvis über das Schminternet. Darin der folgende interessante Absatz:
But wait. Mobile is the internet. Mobile will very soon become a meaningless word when — well, if telcos allow it, that is — we are connected everywhere all the time. Then who cares where you are? Mobile? doesn’t matter. You’re just connected. In your car, in your office, in your bedroom, on the street. You’re connected. To what? To the internet, damnit.
Stimmt! Gesendet von meinem iPhone – in der Signatur einer Email. Egal. Eher Peinlich. Normal. Und genau deswegen könnte der Begriff Mobile Journalism dann doch recht bald überflüssig werden – noch bevor er den deutschen Sprachraum überhaupt wirklich erreicht hat. Weil er letztlich nur die Nutzung – zugegebenermaßen im Moment recht revolutionärer neuer – moderner Gerätschaften beschreibt, die aber bald wohl eher der “normalen” Ausübung des Jobs dienen. Dann braucht man keine neue Vokabel mehr.
Es mag jetzt neu und aufregend und toll sein, dass ich ganze Radiosendungen, TV-Liveaufsager und kleine Multimediaproduktionen allein auf einem mobilen Gerät anfertigen und verbreiten kann. Das wird in Zukunft aber keinen mehr vom Hocker hauen. Es wird egal ob ein Produkt in einem unfassbar teuren Studio des 20. Jahrhunderts oder um die Ecke produziert wurde.
Wichtiger wird und ist eigentlich auch schon jetzt ob dieser wie auch immer geartete Journalismus mir an meinem momentanen Ort und zur entsprechenden Zeit Mehrwert, Information und Unterhaltung bieten kann. Egal ob Process, Cinematic, Mobile, User-generated, Augmented oder multimedial, dank so genannter Neuer Medien oder ganz Web 3.7-like.
Letztlich beschreibt der momentan inflationäre und bisweilen hilflose Gebrauch von Versuchsvokabeln den begrifflich noch nicht klar zu fassenden Übergang von selten großem Ausmaß.
Ausprobiert werden soll und muss trotzdem. Jetzt! Noch wird das Potential moderner Telefone von Journalisten nicht mal im Ansatz ausgeschöpft. Taten statt Warten. Man kann das ja nennen wie man will, solange man ausprobiert, vorantreibt und darüber berichtet.
Vielleicht ja in Zukunft hier: http://mojosunite.com/
Eine ganze Menge Artikel zur Thematik auch in unserer Rubrik Mobile